Pharmakonzerne kassieren Milliarden
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saldo 18/2022
08.11.2022
Letzte Aktualisierung:
09.11.2022
Eric Breitinger
Pharmakonzerne geben nicht bekannt, wie viel Geld sie in der Schweiz durch den Verkauf von Medikamenten einnehmen, die von der Krankenkasse bezahlt werden müssen. Abrechnungen der Kassen für ambulante Patienten aber zeigen, dass sie von 2014 bis 2021 in der Grundversicherung rund 53 Milliarden Franken für Medikamente zahlten. Das sind durchschnittlich 6,6 Milliarden Franken pro Jahr – Spitalmedikamente nicht eingerechnet. Diese vergüten die Kassen nicht einzeln,...
Pharmakonzerne geben nicht bekannt, wie viel Geld sie in der Schweiz durch den Verkauf von Medikamenten einnehmen, die von der Krankenkasse bezahlt werden müssen. Abrechnungen der Kassen für ambulante Patienten aber zeigen, dass sie von 2014 bis 2021 in der Grundversicherung rund 53 Milliarden Franken für Medikamente zahlten. Das sind durchschnittlich 6,6 Milliarden Franken pro Jahr – Spitalmedikamente nicht eingerechnet. Diese vergüten die Kassen nicht einzeln, sondern pauschal über stationäre Fallpauschalen.
Von den 53 Milliarden Franken flossen rund 3,5 Milliarden zu Novartis und weitere 3,3 Milliarden zum Generika-Hersteller Sandoz, einer Novartis-Tochter. Auf Platz drei liegt mit 3,2 Milliarden Franken Umsatz der Generikahersteller Mepha. Auf Platz vier folgt Roche: Das Basler Unternehmen machte rund 3 Milliarden Franken Umsatz, vor allem mit teuren Krebsmitteln. Bayer Switzerland verkaufte Arzneien für 2,4 Milliarden Franken.
Ein beträchtlicher Anteil dieser Umsätze bleibt als Reingewinn in den Kassen der Hersteller. Die Pharmakonzerne verdienen an neuen kassenpflichtigen Medikamenten rund 40 bis 88 Prozent vom Apothekenpreis (saldo 16/2022). Diese hohen Margen zahlen letztlich alle Versicherten mit ihren Krankenkassenprämien.