Ölfirmen reden den Einfluss von ­Abgasen auf die Klimaerwärmung ­gerne klein – oder dementieren ihn ganz. Der Dokumentarfilm «Die geheimen Machenschaften der Ölindustrie» zeigt: ­Bereits in den 1950er-Jahren ahnten Ölunternehmen, dass Kohlenstoff in der ­Atmosphäre das Klima ungünstig beeinflussen kann. Sie gaben dazu mehrere Studien in Auftrag. Eindeutig war das Fazit einer US-Studie von 1968: «Steigen die CO2-Werte im jetzigen Tempo an, kommt es voraussichtlich zu deutlichen ­Temperaturanstiegen. Zweifellos würde der Umweltschaden enorm sein.» Die  Reaktion der Ölindustrie folgte prompt: Sie liess die Studie überarbeiten. ­Ergebnisse, die den Ölkonzernen nicht ­genehm waren, blieben ­geheim. 
 
Im Film kommen Experten zu Wort, die in den 1960er-Jahren für Ölfirmen wie Exxon (Esso) gearbeitet hatten. Beim Bau von ­milliardenteuren Pipelines und Bohrinseln in nördlichen Regionen wie Alaska planten die Firmen bereits mit ein, dass der Perma­frostboden in den nächsten Jahrzehnten schmilzt. Auf der anderen Seite spendeten laut Film Chemiefirmen wie Bayer oder BASF viel Geld an Organisationen und Personen, die den Klimawandel leugnen.
 
Der Film zeigt, wie aufgeheizt das Thema ist. Auch in Deutschland erhalten Klima­forscher Hassmails und Todesdrohungen. 
 
Zu sehen unter saldo.ch/oelindustrie.
 
«Die geheimen Machenschaften der Ölindustrie.»  Ein Film von Johan von Mirbach. Deutschland, 43 Minuten.
WDR 2017.