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saldo 11/2016
08.06.2016
Pestizide: Plan zur Halbierung bis zum Jahr 2020
Der Pestizideinsatz in der Schweiz lässt sich bis 2020 halbieren. Das ist die Kernaussage eines neuen «Pestizidreduktionsplans» der Denkwerkstatt Vision Landwirtschaft. Der «Reduktionsplan» ist eine Reaktion darauf, dass Schweizer Bauern übermässig viel Pestizide verspritzen (
Pestizide: Plan zur Halbierung bis zum Jahr 2020
Der Pestizideinsatz in der Schweiz lässt sich bis 2020 halbieren. Das ist die Kernaussage eines neuen «Pestizidreduktionsplans» der Denkwerkstatt Vision Landwirtschaft. Der «Reduktionsplan» ist eine Reaktion darauf, dass Schweizer Bauern übermässig viel Pestizide verspritzen (saldo 4/13). Die Autoren zeigen Alternativen auf: Dazu gehören der Umstieg auf harmlosere Stoffe, der Schutz von Trinkwasseranlagen (saldo 8/15), strengere Zulassungsverfahren für Pestizide sowie ein Verbot von Helikopter-Sprühflügen (saldo 6/16). Laut «Reduktionsplan» ist der Pestizideinsatz oft nicht wirtschaftlich. Das zeigten vor kurzem auch zwei französische Forscher des «Instituts national de la recherche agronomique». Sie analysierten in einer Langzeitstudie Nutzen und Kosten des Pestizideinsatzes in den USA zu Beginn der 1990er-Jahre. Demnach war der volkswirtschaftliche Schaden des Pestizideinsatzes rund 50 Prozent höher als der Nutzen.
Gemäss einer Studie aus dem Jahr 2014 belaufen sich die volkswirtschaftlichen Kosten des Pestizideinsatzes in der Schweiz pro Jahr auf 50 bis 100 Millionen Franken. Der Bundesrat will in den nächsten Wochen einen eigenen «Aktionsplan Pflanzenschutzmittel» veröffentlichen.
Preisüberwacher erreicht tiefere Notariatsgebühren
Der Staatsrat des Kantons Waadt senkt die Gebühren seiner Notare. Die Kantonsregierung folgt damit einer Empfehlung von Preisüberwacher Stefan Meierhans. Dieser hatte die riesigen kantonalen Unterschiede bei den Notariatsgebühren und zu hohe Tarife in Kantonen wie Waadt oder Genf kritisiert (saldo 5/11). Im Waadtland kostet die Beurkundung des Kaufs eines Hauses im Wert von einer Million Franken zurzeit 2875 Franken. In Genf werden 5200 Franken fällig, in Zürich 1080 Franken. Der Preisüberwacher fordert auch von Genf eine Gebührensenkung.
Deutschland: Transparenz bei Pharmaspenden
20 grosse Schweizer Arzneimittelhersteller finanzierten im letzten Jahr Patienten-Selbsthilfegruppen mit 2,3 Millionen Franken (saldo 10/16). Meist sind die Zuwendungen auf den Websites nur schwer auffindbar. Deutsche Firmen machen es anders. Der Pharmaverband FS Arzneimittelindustrie hat kürzlich eine Datenbank mit den Zuwendungen aller Mitgliedsfirmen an Patientengruppen aufgeschaltet (www.saldo.ch/cH303f). Daraus ist unter anderem ersichtlich, dass Novartis im letzten Jahr deutschen Patientenselbsthilfegruppen rund 420 000 Franken zukommen liess. Roche gab 250 000 Franken. Das Problem: Die Pharmakonzerne umgehen mit ihren Spenden für Selbsthilfegruppen oft das Werbeverbot für kassenpflichtige Medikamente.