Eine Nachrichtensendung läuft in der Küche, eine Mozartsinfonie im Wohnzimmer und im Bad rocken die Rolling Stones – Multiroom-Lautsprecher machens möglich. Vorteil: Man braucht nicht in jedem Zimmer ein Abspielgerät.
Multiroom-Boxen werden zentral über eine App auf dem Handy oder einem Tablet gesteuert. Jeder Hersteller hat eine eigene App. Die Musik wird per drahlosem Internet (WLAN) auf die Boxen in den verschiedenen Räumen übertragen. Wichtig ist, dass das WLAN-Signal an allen Standorten stark genug ist. Sonst muss das Signal mit einem WLAN-Repeater verstärkt werden.
Jede Multiroom-Box braucht einen Stromanschluss. Die Musik kann auf einem Smartphone oder einer Computerfestplatte gespeichert sein. Sie lässt sich aber auch direkt aus dem Internet streamen. In einer Wohnung kann man mehrere Lautsprecher aufstellen und die gleiche oder unterschiedliche Musik abspielen.
Vier fast gleich gute Modelle an der Spitze
saldo hat elf solcher Lautsprecher in einem spezialisierten Labor in Deutschland prüfen lassen. Die Experten beurteilten den Klang bei verschiedenen Musikrichtungen und prüften die Handhabung (siehe Kasten «So wurde getestet»). Die Preise der Boxen lagen zwischen 129 und 399 Franken pro Stück.
Ergebnis: Die besten Lautsprecher im Test liegen nahe beieinander. Die Nase knapp vorne hatte der «Heos 3 HS2 White» von Denon. Er verfügt über einen vollen, angenehmen und klaren Klang. Bei der Wiedergabe von Pop/Rock und Jazz erhielt das Produkt die beste Bewertung. Mit einem Preis von 379 Franken ist der «Heos 3 HS2 White» aber eines der teuersten Produkte im Test. Die Bedienung über die Hersteller-App ist einfach. Dank des Aux-Anschlusses können die Denon-Lautsprecher auch an eine Stereoanlage angeschlossen werden (siehe Kasten unten).
Mit 129 Franken deutlich günstiger ist der zweitplatzierte «Wireless Audio 360 R1» von Samsung. Die Klangqualität beim Abspielen von Pop/Rock und Jazz ist etwas weniger gut als beim Testsieger. Dafür klingt er bei klassischer Musik leicht besser. Die Bedienung ist einfach.
Von der bekannten Lautsprecher- Marke Sonos erzielte nur das Modell «Play 3» eine gute Bewertung. Der kleinere und günstigere «Play 1» erreichte bei der Klangqualität nur genügende Noten, genau wie die Boxen von Bose, Pioneer und Panasonic. Eine Ausnahme gibt es beim «Soundtouch 20» von Bose. Er ist im Testpunkt Jazz das zweitbeste Gerät.
Ungenügend war der Google-Lautsprecher «Home»: Bei allen drei Musikstilen sind die tiefen Töne flach. Dadurch wirkt die Musik dünn. Bei klassischer Musik tönt der Sound blechern, kratzig und unausgewogen. Ausserdem lässt sich die Musik nicht über die Hersteller-App von Google steuern, sondern nur über externe Musik-Apps.
Anschluss an Stereoanlage
Die Multiroom-Boxen von Bose, Panasonic und Denon kann man über den Aux-Anschluss auch per Kabel an eine Stereoanlage oder den Fernseher anschliessen. Die Steuerung erfolgt dann nicht mehr über das Smartphone, sondern über die Stereoanlage oder den Fernseher. Aus allen Lautsprechern kommt die gleiche Musik.
Bei Sonos und Bose kann man die Stereoanlage auch mit Hilfe eines Konnektors mit den Multiroom-Lautsprechern verbinden.
So wurde getestet
Das Labor Müller-BBM in München (D) hat 11 Multiroom-Lautsprecher auf folgende Punkte hin getestet:
Klangqualität: Fünf Experten prüften, wie gut sich Pop/Rock, Klassik und Jazz aus den Lautsprechern anhört. Beim Test waren die Produkte mit der Hersteller-App verbunden. Die Musikstücke wurden bei moderater Lautstärke abgespielt und die Experten sassen zwei Meter von den Boxen entfernt.
Handhabung: Wie einfach ist die Bedienung der Lautsprecher mit der App des jeweiligen Herstellers? Mit welchen Internetdiensten (zum Beispiel Spotify Connect oder Google Cast) sind die Produkte kompatibel? Funktioniert die Übertragung per Bluetooth? Welche Einstellungen lassen sich direkt an der Box vornehmen? Kann man auch eine Stereoanlage an die Lautsprecher anschliessen?