Konsument Frenkel: Knopf nicht drücken!
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saldo 03/2018
20.02.2018
Beni Frenkel
Ein naher Verwandter von mir fährt seit ein paar Monaten einen gebrauchten «Ssangyong Rodius». Das braucht Mut. Für «20 Minuten» gehört der Südkoreaner «zu den hässlichsten Autos der Welt».
Mein Verwandter wollte mehr dazu wissen und fragte seine Facebook-Freunde, weshalb kaum Ssangyong gekauft werden. Vergangenes Jahr waren es gemäss der Vereinigung der Automobilimporteure in der Schweiz nur 806 Exemplare.
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Ein naher Verwandter von mir fährt seit ein paar Monaten einen gebrauchten «Ssangyong Rodius». Das braucht Mut. Für «20 Minuten» gehört der Südkoreaner «zu den hässlichsten Autos der Welt».
Mein Verwandter wollte mehr dazu wissen und fragte seine Facebook-Freunde, weshalb kaum Ssangyong gekauft werden. Vergangenes Jahr waren es gemäss der Vereinigung der Automobilimporteure in der Schweiz nur 806 Exemplare.
Bald meldete sich «Sarah». Sie fahre auch einen Ssangyong. Und: «Ich habe mich sofort in ihn verliebt.» Dann schrieb ein «Stephan»: «Schönheit liegt im Auge des Betrachters.»
Ich spürte, wie mein Verwandter aufatmete: Er ist nicht der Einzige, der einen Ssangyong bei Tageslicht fährt. Ausserdem kommt es ja auch auf die inneren Werte an.
Ein paar Tage später wandte er sich wieder an seine Facebook-Freunde: «Weiss jemand, wie ich die Zentralverriegelung deaktivieren kann? Danke!» Sein Problem: Sobald das Auto über 40 km/h fährt, verriegeln sich alle Türen.
«Peter» gab den Tipp, im Handbuch nachzuschauen. Verzweifelt schrieb mein Verwandter zurück: «Das Handbuch ist auf Rumänisch und Bulgarisch.» Und überhaupt würde er gerne wissen, was der ESP-Knopf bedeute.
ESP stehe für «Elektronisches Stabilitätsprogramm», antwortete jemand. Wenn der Fahrer die Kontrolle verliere, werde automatisch die Motorleistung gedrosselt.
Aha. Nun weiss mein Verwandter wenigstens, weshalb im Handbuch zum ESP-Knopf steht: «Nu apăsati» Das ist Rumänisch und heisst: «Nicht drücken!»