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Das Forschungsinstitut Sotomo in Zürich fand in einer Umfrage im Auftrag der Versicherung Axa heraus, dass chinesische E-Autos bei der Schweizer Bevölkerung unbeliebt seien. «Darum kaufen Schweizer keine E-Autos aus China», titelte darauf der «Tages-Anzeiger» am 9. September. «Gut, günstig – und unbeliebt. Warum Schweizer keine E-Autos aus China kaufen», stand gleichentags in der «Zürichsee-Zeitung». Und die NZZ bilanzierte: «Wenig Vertrauen in China.»
Als Grund für ihre Abneigung gegen ChinaAutos gaben die meisten Befragten an: politische Differenzen zur Regierung des Landes (43 Prozent), schlechte Arbeitsbedingungen (38 Prozent) und negative Umweltfolgen bei der Produktion (32 Prozent). Nur 14 Prozent gaben «schlechte Qualität» der chinesischen E-Autos als Grund an. 10 Prozent sagten, die E-Autos anderer Hersteller seien besser.
Wer sich Qualitätsjournalismus auf die Fahne schreibt, sollte mehr als nur die Resultate einer Internetbefragung wiedergeben. Tatsache ist: Bei Stromern läuft nichts ohne China. Der entscheidende Teil eines E-Autos ist der Akku. 2023 stammten laut der deutschen Plattform Statista 76 Prozent aller Batterien für E-Autos aus China. Mit mehr als 30 Prozent ist das chinesische Unternehmen Contemporary Amperex Technology Co. Limited der Weltmarktführer.
Gerade Deutschland, das in der Umfrage als beliebtestes Herstellerland von E-Autos genannt wurde, setzt stark auf China. VW und BMW haben die Mehrheit an gemeinsamen Firmen mit chinesischen Autobauern. Und Mercedes betreibt ein 50-Prozent-JointVenture mit Smart-Hersteller und Volvo-Besitzer Geely in Hangzhou. So unbeliebt ist «Made in China» offensichtlich nicht.
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