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Wir haben 20 Franken von Sunrise erhalten», frohlockte meine Frau, als sie die eingegangenen E-Mails bearbeitete. In einer Nachricht stand: «Leider konnten wir Ihnen am 11. Juni mit Sunrise-TV nicht das beste TV-Erlebnis bieten.» Und weiter: «Aufgrund einer technischen Störung war Sunrise-TV an diesem Abend vorübergehend nicht verfügbar.» Jetzt erinnerte ich mich. An jenem Abend konnten wir tatsächlich kaum fernsehen. Ein Senderwechsel dauerte ewig. Die gespeicherten Aufnahmen waren nicht zugänglich.
Aber schlimm war das für uns nicht. Für andere Kunden offenbar schon. Jedenfalls schrieb uns Sunrise: «Wir erhielten sehr viele Anrufe, weshalb auch unser Kundendienst schwer erreichbar war.» Deshalb: «Wir entschuldigen uns in aller Form für die damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Ihre Zufriedenheit und Ihre Treue sind uns sehr wichtig. Wir möchten uns daher in Form eines Gutscheins über 20 Franken erkenntlich zeigen.» Nun freute auch ich mich über die grosszügige Geste.
Endlich einmal eine Firma, die zwar Fehler macht, aber anschliessend dafür geradesteht. Dachte ich. Doch so war es nicht. Mit dem Gutschein konnten wir unsere Sunrise-Rechnung nicht bezahlen. Denn der Gutschein gilt nur «beim Kauf eines Gerätes oder von Zubehör» im Sunrise-Laden. Und was gab es bei meinem Besuch im Sunrise-Laden für 20 Franken zu kaufen? Eine Trinkflasche. Sonst nichts.
Schlaue Leute bei Sunrise! Zuerst sind die Techniker nicht in der Lage, eine Störung innert nützlicher Frist zu beheben. Dann entschuldigt sich die Firma dafür. Und schliesslich macht sie daraus auch noch ein Geschäft.
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