Burger gehören zu den Klassikern des Fast Food. Die Grundzutaten sind einfach: ein Brötchen, gebratenes Rindshackfleisch, dazu Ketchup oder Sauce und allenfalls eine Scheibe Käse. Das schnelle Essen gilt aber als fettig und kalorienreich. saldo wollte es genau wissen und schickte 30 Hamburger und Cheeseburger ins Labor. Dort wurden sie auf ihren Fettgehalt untersucht.
Die Produkte stammen aus Take-aways und Fast-Food-Ketten in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen und Zürich. Hinzu kamen fixfertige Burger aus dem Kühlregal von Grossverteilern. Diese Produkte schiebt man vor dem Essen kurz in die Mikrowelle oder erhitzt sie im Ofen.
Das Gewicht der Burger unterscheidet sich stark: Der klassische Hamburger von McDonald’s wiegt gerade mal knapp 100 Gramm. Dagegen ist der Hamburger aus dem Migros Take-away in Bern mit 397 Gramm ein Schwergewicht. Ein durchschnittlicher Burger wiegt rund 250 Gramm.
Resultat des Labortests: Mit Abstand am fettigsten war nicht etwa ein Cheeseburger, sondern der «Landi Hamburger» aus dem Kühlregal von Volg. Das Labor ermittelte 22,9 Gramm Fett pro 100 Gramm. Auf einen mittleren Burger von 250 Gramm umgerechnet sind das rund 57 Gramm Fett. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit empfiehlt einer erwachsenen Person, ihren täglichen Energiebedarf mit rund einem Drittel Fett zu decken. Das entspricht einer Menge von 60 bis 80 Gramm pro Tag. Der «Landi-Hamburger» aus dem Volg deckt also fast die gesamte tägliche Fettzufuhr ab.
Auch andere Burger fielen durch einen hohen Fettanteil auf. Zwischen 15 und 20 Gramm Fett pro 100 Gramm enthielten der «Hamburger spezial» aus der Metzgerei Gemperli in St. Gallen, der «Hamburger hausgemacht» von Rietmann Traiteur in St. Gallen, «The Big One Burger» aus dem Kühlregal von Lidl, der «Manhattan»-Burger von Union Diner in Basel und der Cheeseburger von Gabriel Imbiss + Grill in St. Gallen. Dass es auch anders geht, zeigt die Victoria Brezelbäckerei in Zürich: Ihr Hamburger enthielt mit 5,7 Gramm pro 100 Gramm nicht einmal einen Viertel so viel Fett wie der «Landi Hamburger».
Trotz Käse sind die Cheeseburger nicht fettiger als die Hamburger.
Im Durchschnitt enthielten beide 11,2 Gramm Fett pro 100 Gramm. Zum Vergleich: Bei Büchsenravioli sind es 7 Gramm, bei Frühlingsrollen 10 Gramm. Fettiger hingegen ist eine Kalbsbratwurst. Sie schlägt mit gut 20 Gramm zu Buche. Bei Fleischkäse sind es sogar über 22 Gramm.
Hersteller verweisen auf die Mayonnaise
Die Verkaufsstellen begründen den hohen Fettgehalt zum Teil ähnlich: Volg verwendet beim «Landi Hamburger» eine Mayonnaise-Sauce, die viel Fett enthalte. Zudem würden die Produkte von Hand fertiggestellt, sodass es bei der Saucenmenge zu Abweichungen komme. Volg will die Rezeptur überdenken und mit einer fettreduzierten Sauce anpassen. Die Rhyschänzli-Gruppe, welche die Union-Diner-Restaurants betreibt, führt den erhöhten Fettanteil des «Manhattan-Burgers» ebenfalls darauf zurück, dass man neben Ketchup und Senf Mayonnaise verwende. Auch Lidl schreibt beim «Big-One-Burger» den hohen Fettgehalt der cremigen Sauce zu. Gabriel Imbiss + Grill teilt mit, der getestete Cheeseburger enthalte neben Rind- auch Schweinefleisch. Auch der Käse und die hauseigene Sauce beeinflussten den Fettgehalt. Die Metzgerei Gemperli gibt an, der «Hamburger spezial» bestehe nur aus Schweinefleisch. Und Rietmann Traiteur schreibt, der «Hamburger hausgemacht» bestünde zu einem Drittel aus Kalbsbrät. Dies und der Umstand, dass man den Burger nicht brate, sondern frittiere, trage zum höheren Fettgehalt bei.
Die Fleischqualität lässt oft zu wünschen übrig
Hamburger bestehen häufig nicht nur aus Rindfleisch. Das zeigte ein «K-Tipp»-Test vor zweieinhalb Jahren («K-Tipp» 10/2016).
Das Labor fand in über der Hälfte der 22 untersuchten Burger auch Spuren von Schweine- oder Pferdefleisch. Ein Viertel der Burger enthielt zudem viel minderwertiges Bindegewebe oder war mit Brot gestreckt.
Am besten war die Fleischqualität bei McDonald’s (Big Mac). Aber auch in den Whoppers von Burger King steckte gutes Fleisch.