Sachwerte schützen Anleger vor Geldentwertung. Diesen Zweck erfüllen zum Beispiel Immobilien. Auch Mieter können sich an Liegenschaften beteiligen – zum Beispiel durch den Kauf von Aktien von Immobilienfirmen. Die grossen Liegenschaftenbesitzer sind vergleichbar mit Immobilienfonds. Ihre Kurse bewegten sich in den vergangenen Jahren unabhängig vom Swiss Market Index (SMI). Deutliche Kursverluste mussten die Aktionäre nur in den Krisenjahren 2007/2008 hinnehmen.
Auch die ausbezahlten Dividenden können sich sehen lassen: Die Aktien der fünf grössten Immobilienfirmen der Schweiz bringen eine jährliche Dividendenrendite von rund vier Prozent. Das heisst: Wer 10 000 Franken investiert, erhält eine jährliche Auszahlung von 400 Franken. In den vergangenen zwei Jahrzehnten waren diese Ausschüttungen bei den meisten Immobilienaktien keine Eintagsfliegen, sondern konstant.
Die Firmen schütten jeweils zwischen 70 und 90 Prozent ihrer Gewinne an die Aktionäre aus. Dennoch verfügen sie über ausreichende Mittel. Ablesbar ist das an der sogenannten Eigenkapitalquote. Sie beträgt zwischen 41 und 53 Prozent. Das heisst, rund die Hälfte des Geschäfts ist mit selbst erwirtschaftetem Kapital finanziert.
Fazit: In den vergangenen Jahren geschäfteten die grössten Immobilienfirmen erfolgreich. Aktienkurse und Dividenden stiegen. Das bedeutet aber nicht, dass es immer so weitergeht. Die meisten Immobilienunternehmen besitzen viele Büros und Läden. Deren Preise sinken. Grund: Der Leerstand an Büros ist heute in den Zentren relativ gross, und die Läden werden durch den Internethandel konkurrenziert. Die Verkaufsflächen in Einkaufszentren stagnieren seit zwei Jahren.
Kein Wunder, dass einige Immobilien-Aktien seit Anfang Jahr an Wert verloren: Der Kurs von Allreal sank um 5 Prozent, diejenigen von Mobimo und SPS sanken um je knapp 10 Prozent.
Swiss Prime Site
Marktwert 6,2 Milliarden Franken, Valor 803 838
Swiss Prime Site erzielt aktuell 41 Prozent des Mietertrages mit Büroflächen. Das zweitwichtigste Segment bilden mit 31 Prozent Ladenflächen. Der Rest verteilt sich auf Altersresidenzen, Kinos, Restaurants, Parkplätze und Lagerflächen. Wohnimmobilien machen nur 1 Prozent des Grundeigentums aus. Schwerpunkte sind die Städte Zürich (42 Prozent) und Genf (23 Prozent). Folge: Die Swiss Prime Site ist anfällig auf sinkende Büro- und Ladenmieten.
PSP Swiss Property
Marktwert 4,4 Milliarden Franken, Valor 1 829 415
PSP setzt primär auf die Region Zürich, besitzt aber auch Liegenschaften in Genf, Basel, Bern und Lausanne. Fast zwei Drittel der vermieteten Flächen entfallen auf Büros. Zudem vermietet PSP Verkaufsflächen, Parkplätze und gastronomisch genutzte Immobilien. Sinkende Büromieten würden auch den Kurs und Gewinn der PSP sinken lassen.
Allreal
Marktwert 2,5 Milliarden Franken, Valor 883 756
Fast 90 Prozent der Liegenschaften befinden sich im Kanton Zürich. Gut die Hälfte des Mietertrags erzielt Allreal mit der Vermietung von Büros. 21 Prozent entfallen auf Wohnungen, der Rest auf Gewerbe- und Lagerflächen sowie Parkplätze. Allreal plant und baut auch Immobilien für Dritte.
Mobimo
Marktwert 1,5 Milliarden Franken, Valor 1 110 887
Rund die Hälfte des Immobilieneigentums befindet sich in der Westschweiz. Über ein Drittel der Mieterträge erzielt Mobimo mit Wohnliegenschaften. Gut ein Viertel steuern Büros bei. Der Rest besteht aus Läden, Gastronomie und Hotels sowie Gewerbeliegenschaften. Dank dieser Mischung verkraftet Mobimo wirtschaftliche Abschwünge relativ gut. Dafür zählt sie bei guter Konjunktur nicht zu den Überfliegern.