Arme und Beine, die von Mücken zerstochen sind – so werden Sommerabende zur Qual. In den Läden gibt es verschiedene Mittel, die angeblich gegen den Juckreiz helfen.Darunter sind Cremes, Gels, Pflaster, Sprays sowie Stifte. Wie gut wirken solche Mittel? saldo hat zehn Produkte an zehn Testpersonen in einem spezialisierten Labor in Deutschland prüfen lassen (siehe unten «So wurde getestet»).
Mit dem «Bite Away»-Stift liess der Juckreiz schnell nach
Ergebnis: Mit Abstand am besten wirkte «Bite Away». Der batteriebetriebene Insektenstichstift basiert im Gegensatz zu anderen Produkten auf Wärme. Das Labor vermutet, dass die Hitze die körpereigene Abwehrreaktion gegen den Mückenstich verändert. Direkt nach der Anwendung von «Bite Away» juckte der behandelte Stich bei vier von zehn Personen nicht mehr. Bei weiteren vier war der Juckreiz leicht oder stark verringert. Nach 30 Minuten juckte der Stich lediglich noch bei einer Person leicht. Kein anderes Produkt im Test erzielte ein annähernd so gutes Ergebnis. Die restlichen Mittel waren alle nur genügend.
Drei Produkte hatten einen stark kühlenden Effekt. Nach der Anwendung des «Plus»-Gels von Fenipic gaben alle Personen an, die Stichstelle fühle sich kühl an. Beim «Aceta Gel» von Axacare und dem «Gel» von Fenistil waren es neun von zehn Testern. Allerdings führte das nicht unbedingt zu einem geringeren Juckreiz. Nur je eine Testperson spürte unmittelbar nach dem Auftragen überhaupt keinen Drang mehr, sich zu kratzen. Auch nach 30 Minuten empfand mehr als die Hälfte bei allen drei Produkten zumindest noch einen leichten Juckreiz.
Nur knapp genügend schnitten die «Dermacalm-d»-Creme von Bayer sowie der «Roll-On» von Parapic ab. Direkt nach dem Auftragen spürten die meisten Testpersonen keine Linderung. Immerhin: Nach 30 Minuten hatten sieben Personen, die sich mit dem «Roll-on» behandelt hatten, ein geringeres Bedürfnis, sich zu kratzen. Bei der Bayer-Creme waren es sechs Personen.
Bayer schreibt, «Dermacalm-d» sei ein bewährtes Arzneimittel zur Behandlung von Insektenstichen. Axanova weist darauf hin, dass man bei den Axacare-Mitteln auf synthetische Arzneistoffe verzichte. Weleda verweist bei seinem Spray auf die pflanzlichen Grundstoffe als Heilmittel.
Vor- und Nachteile der Methoden gegen Mückenstiche
Der Test zeigt: Mittel zur Behandlung von Mückenstichen gibt es in unterschiedlichen Anwendungsformen. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden:
Insektenstich-Stifte: Sie wirken mit Wärme, ohne Chemie. Der «Bite Away» aus dem aktuellen Test erhitzt die gestochene Stelle je nach Einstellung während drei oder sechs Sekunden auf 51 Grad. Im Test funktionierte das Produkt sehr gut. Nachteil: Der Stift benötigt Batterien. Laut Hersteller reichen zwei AA-Batterien für 300 Anwendungen.
Roll-ons: Sie lassen sich sehr zielgerichtet auftragen. Nachteil: Wenn mehrere Personen den gleichen Roll-on verwenden, kann die Hygiene ein Problem sein.
Gels/Cremes: Gels hatten im Test eine kühlende Wirkung. Allerdings lindert das nicht unbedingt den Juckreiz. Der Nachteil von Cremes und Gels: Man trägt schnell einmal zu viel davon auf.
Sprays: Sie lassen sich auftragen, ohne dass das Mittel in Kontakt mit der Hand kommt. Zudem lassen sich damit auch schwer erreichbare Stellen wie der Rücken einfacher behandeln. Allerdings besprüht man in der Regel nicht nur die betroffene Stelle, sondern eine grössere Fläche.
Pflaster: Sie eignen sich besonders für Kinder. Die Pflaster verhindern, dass man sich kratzt.
Diese Mückensprays schützen am besten vor Stichen
saldo hat vor drei Jahren Mückensprays geprüft (saldo 10/2016). Der Test zeigte: Die Wirkungsdauer der Sprays ist sehr unterschiedlich. Die besten Produkte Anti-Brumm und Anti-Insect hielten Blutsauger bis zu drei Stunden auf Distanz.
Sehr gute Mückensprays
- Anti Brumm Forte Insektenschutz (Fr. 14.85, Zurrose.ch)
- Anti-Insect Forte (Fr. 6.50, Migros)
Guter Mückenspray
So wurde getestet
Ein spezialisiertes Labor in Deutschland hat im Auftrag von saldo zehn Mittel gegen Mückenstiche geprüft. Zum Einsatz kamen gezüchtete Tigermücken, die keine Krankheiten verbreiten können. Je fünf Frauen und Männer im Alter von 22 und 32 Jahren liessen sich von den Mücken zweimal in den Arm stechen. Ein Stich wurde mit einem Testprodukt behandelt. Der andere diente zum Vergleich. Die Mittel wurden innerhalb von zwei Minuten nach dem Stich angewendet.
Juckreiz: Die Testpersonen bewerteten jeweils nach 2, 30, 60 und 120 Minuten, wie stark der behandelte Stich im Vergleich zum unbehandelten Stich juckte. In der Tabelle auf den Seiten 18/19 sind nur die Urteile nach 2 und nach 30 Minuten aufgeführt. Grund: Nach 60 Minuten war bei vielen Testpersonen der Juckreiz verschwunden. Das zeigt: Eine der besten Massnahmen ist die Selbstkontrolle. Ein langer und wiederholter Juckreiz wird oft durch Kratzen verursacht.
Rötung: Das Labor überprüfte, wie sich die Rötungen beim behandelten und beim unbehandelten Stich unterschieden. Ergebnis: Es zeigten sich keine grossen Unterschiede.
Kühlung: Gab es einen Kühleffekt? Er kann das Bedürfnis verringern, sich zu kratzen.