Rund 570 000 Leute in der Schweiz sind überschuldet. Ursache sind häufig Schicksalsschläge wie eine Entlassung, eine Scheidung oder eine Krankheit. Der Film «Die Schuldenfalle» porträtiert Betroffene, die in eine finanzielle Notlage gerieten. Einer davon ist Pierre-Yves aus dem Kanton Waadt. Er arbeitete in leitender Position an einer Fachhochschule und verdiente rund 10 000 Franken im Monat – bis er plötzlich entlassen wurde. Später folgte noch die Scheidung. Da der Waadtländer hohe Alimente zahlen musste, ging ihm schnell das Geld aus. So geriet er in einen Teufelskreis. Pierre-Yves sagt im Film: «Ich wollte nur noch verschwinden.»

Häufig sind es die Steuern, die Überschuldeten grosse Probleme bereiten. Im Film kritisieren Experten, dass diese bei der Berechnung der Höhe der Alimente nicht berücksichtigt werden. Was das bedeutet, zeigt das Beispiel von Mustafa: Ihm bleibt nach Steuern und Alimenten kein Geld mehr für den Alltag. Er muss sich ­jedes Jahr neu verschulden – obwohl er immer sparsam lebte. Der Film zeigt aber auch Menschen, die durch leichtsinniges Verhalten in die Schuldenfalle gerieten: Rita lebte lange über ihre Verhältnisse, nahm ­regelmässig Kleinkredite auf. Als sie ihren Job verlor, war sie schnell überschuldet und meldete Privatkonkurs an. 

Der Film zeigt realitätsnah, wie leicht man in eine Schuldenkrise geraten kann – und wie schwer es ist, wieder herauszukommen. Der Film ist zu sehen unter ­saldo.ch/f74392.

«Die Schuldenfalle – Und wenn es mich trifft?» Ein Film von Claudio Tonetti und Marc Wolfensberger. 
Schweiz, 52 Minuten. SRF 2017.