Saldo-Leser Peter K. aus Bäretswil ZH schloss im Jahr 2003 bei der Skandia eine «Kapitalversicherung Life Plan» ab. Dabei handelt es sich um eine Fondspolice. Das ist eine gemischte Versicherung, die Zahlungen im Todesfall und das Sparen verbindet. Wie viel Versicherte bei Ablauf der Police erhalten, ist vom Kurswert der gewählten Anlagen abhängig. Die Skandia verprach K.: «Mit der Police schaffen Sie sich eine solide finanzielle Grundlage für Ihre Lebensqualität von morgen.»
Nichts von diesem Versprechen wurde eingehalten: Peter K. zahlte zwischen 2003 und seiner Pensionierung im Jahr 2019 über 104 000 Franken ein. Als der Vertrag Ende November 2019 auslief, erhielt er etwas mehr als 81 000 Franken zurück. Fast ein Viertel seines Kapitals war vernichtet.
Peter K. war 2003 aus Deutschland in die Schweiz gekommen. Eine Bekannte empfahl ihm eine Vermittlerin von AWD (heute Swiss Life Select), weil er fürs Alter sparen wollte. Diese machte ihm den Life Plan schmackhaft, in den er dann jedes Jahr mindestens 6077 Franken überwies. Ein Teil dieses Geldes wurde in einen Aktienfonds investiert. Die AWD-Verkäuferin stellte Peter K. in Aussicht, dass er bis 2019 viel Geld ansparen könne – bei einer Rendite von 5 Prozent etwa 122 591 Franken. Doch in der Realität warf der Skandia-Fonds durchschnittlich nur eine Jahresrendite von 0,44 Prozent ab. Verwaltet wurde er von der UBS. Die Bank verlangte dafür jedes Jahr 1,5 Prozent des angelegten Geldes – eine sehr hohe Gebühr.
2016 wurde der Fonds geschlossen und das Geld auf den Swiss Rock Geldmarkt CHF A-Fonds übertragen. Auch dieser lief schlecht: In den vergangenen vier Jahren resultierte ein Minus von fünf Prozent. Trotz des Verlusts kassierte die Fondsleitung pro Jahr bis zu 0,55 Prozent Verwaltungsgebühr. Von der schwachen Leistung der Fondsleitung profitiert die Skandia aber trotzdem. Grund: Der Fonds wird von der Swiss Rock Asset Management AG in Zürich verwaltet, an der die Skandia indirekt beteiligt ist. Das bedeutet: Von den laufenden Kosten, die Peter K. trotz der jährlichen Verluste zahlen musste, floss ein Teil als Vergütung an die Skandia.
Doch das ist nur ein Grund, warum Peter K. fast einen Viertel seines Sparbatzens in den Sand setzte. Die Police enthielt auch eine Todesfalldeckung. Das heisst: Während der ganzen Laufzeit hätte Peter K.s Frau mindestens Fr. 97 239.76 erhalten, wenn er gestorben wäre. Die Kostenübersicht in der Tabelle zeigt, dass der Rentner in 16 Jahren insgesamt Fr. 14 743.79 dafür ausgab.
Versichern bei der Versicherung, Sparen bei der Bank
Die Risikokosten waren deshalb so hoch, weil Peter K. beim Abschluss der Police bereits 48 Jahre alt war und die Police bis zu seinem 65. Geburtstag lief. Solche Todesfallversicherungen sollten immer separat abgeschlossen werden – gemischte Versicherungen sind viel zu teuer und unflexibel. saldo rät immer wieder: Versichern bei der Versicherung, Sparen bei der Bank. Die Nachteile gemischter Versicherungen sind gross:
Die Kunden zahlen zu hohe Prämien für Leistungen wie beispielsweise den Todesfall.
Die Kunden sind zum periodischen Zahlen verpflichtet, sonst sind die Versicherungsleistungen gefährdet. Das kann zum Problem werden, wenn das Einkommen sinkt. Das 3a-Konto-Sparen bei der Bank ist viel flexibler: Man zahlt ein, wann man will und so viel man will.
Die vorzeitige Vertragsauflösung ist sehr nachteilig für die Kunden: Der Rückkaufswert ist immer viel kleiner als der Betrag, den man bereits eingezahlt hat.
Säule-3a-Gelder bei der Bank können vollumfänglich für Hypotheken verwendet werden. Bei gemischten Versicherungen gewährt die Bank in der Regel nur Hypotheken in der Höhe des Rückkaufswerts der Police und nicht in der Höhe des tatsächlich einbezahlten Geldes.
Gemischte Versicherungen sind mit hohen und undurchsichtigen Nebenkosten verbunden.