Windows 10 kostenlos: Gratis-Update für Windows 7 klappt auch 2023 noch

Alte Windows-Keys aktivieren Windows 10
Der kostenlose Umstieg von Windows 7 und Windows 8.1 auf Windows 10 war offiziell nur ein Jahr lang nach dem Release möglich. Das ist lange her, doch das Gratis-Upgrade klappt auch heute noch. Wer also eine Lizenz für Windows 7 oder Windows 8.1 besitzt, kann kostenlos auf Windows 10 umsteigen. CHIP zeigt, wie Sie an das Gratis-Update kommen und was Sie dabei beachten müssen.

Als Windows 10 im Juli 2015 an den Start ging, sah der Plan von Microsoft so aus: Bis Ende Juli 2016, also begrenzt auf ein Jahr, sollten Nutzer von Windows 7 und Windows 8.1 kostenlos auf Windows 10 umsteigen können. Die ganze Gratis-Aktion wurde dann auch mit großem Getöse und sekundengenauem Countdown so durchgezogen. Auch in den offiziellen Windows 10 FAQs listet Microsoft die Frage nach dem kostenlosen Upgrade-Angebot auf. Die offizielle Antwort: "Das kostenlose Upgrade auf Windows 10 über die App "Windows 10 abrufen" (GWX) endete am 29. Juli 2016."

Damit hat Microsoft zwar Recht, führt Nutzer aber trotzdem in die Irre. Was die Nutzer interessiert, ist, ob sie nach wie vor gratis von Windows 7 oder 8.1 auf Windows 10 kommen. Microsoft weicht in der Antwort aus und schreibt nur, dass das kostenlose Upgrade via GWX-Tool nicht mehr klappt. Doch bis heute kann man kostenlos von Windows 7 und 8.1 auf Windows 10 umsteigen. Dazu braucht es weder Hacks noch geheime Tipps, Windows 10 akzeptiert einfach die Aktivierungsschlüssel seiner Vorgänger.

Backup ist Pflicht

Vor dem Update ist ein Backup des kompletten Systems Pflicht.

Vor dem Update ist ein Backup des kompletten Systems Pflicht.

Bild: CHIP

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen, dass zum Beispiel Windows 7-Nutzer ohne Probleme auch noch 2023 gratis auf Windows 10 umsteigen können. Doch bevor Sie das wirklich machen, sollten Sie ein Backup des bestehenden Systems anlegen. Wie sich aktuelle Backup-Programme schlagen, haben wir in einem Test beleuchtet. Komplett gratis klappt ein Backup ihres Systems mit Tools wie Macrium Reflect. Bitte überspringen Sie diesen Schritt nicht, sonst kann es passieren, dass Sie im Fehlerfall ohne funktionierendes Windows dastehen.

Download: Macrium Reflect Free

Gratis-Upgrade auf Windows 10 per Update Assistant

 Update Assistent: Für den einfachen Umstieg auf Windows 10 ist der Update Assistent eine gute Wahl.

Update Assistent: Für den einfachen Umstieg auf Windows 10 ist der Update Assistent eine gute Wahl.

Bild: CHIP

Der einfachste Weg zu Windows 10 führt über den Windows 10 Update Assistenten, ein offizielles Tool von Microsoft. Nach dem oben beschriebenen Backup installieren Sie es auf Ihrer bestehenden Windows-Version, egal ob Windows 7 oder Windows 8.1 und klicken sich durch den Assistenten. Das Tool prüft, ob Ihr System geeignet ist und lädt dann im Hintergrund Windows 10 herunter. Danach beginnt die Installation, die mindestens mit einem Neustart verbunden ist. Am Ende dieser Prozedur haben Sie das kostenlose Upgrade auf Windows 10 durchgeführt.

Download: Windows 10 Update Assistant

Windows 10 neu installieren

Das Media Creation Tool holt Windows 10 und schreibt es auf einen USB-Stick.

Das Media Creation Tool holt Windows 10 und schreibt es auf einen USB-Stick.

Bild: CHIP

Der Update Assistant macht seinem Namen alle Ehre und führt ein Update durch. Doch speziell, wenn man die Windows-Version wechselt, ist das auch ein guter Anlass für eine Neuinstallation. Um das sauber auszuführen, können Sie die Installationsdateien von Windows 10 auf einen USB-Stick schreiben, das System vom Stick starten und dann frisch installieren. Das klingt aber komplizierter als es in der Praxis ist, denn das Media Creation Tool, ebenfalls eine offizielle Microsoft-Software, hilft Ihnen dabei. Es holt die aktuelle Windows 10-Version und schreibt Sie auf Wunsch auf einen USB-Stick.

Download: Media Creation Tool

Windows-Key vorab auslesen

Vor dem Umstieg empfiehlt es sich, den Windows-Key auszulesen.

Vor dem Umstieg empfiehlt es sich, den Windows-Key auszulesen.

Bild: CHIP

Natürlich will Windows 10 auch aktiviert werden. Dafür ist ein Aktivierungsschlüssel nötig. Windows 10 akzeptiert dabei auch die Schlüssel von Windows 7 und 8.1. Oftmals ist es schon so, dass der Key in der UEFI-Firmware auf dem Mainboard hinterlegt ist. Windows 10 ist dann bei der Installation so schlau, diesen Key auszulesen. Sie müssen dann nichts mehr eintippen, Windows 10 aktiviert sich automatisch. Alternativ können Sie den Key natürlich auch von vorhandenen Lizenzstickern ablesen, bei Retail-Boxen gibt es die Schlüssel auch auf Papier und wer einen Key online gekauft hat, erhält ihn in der Regel per Mail.

Alternativ können Sie den verwendeten Windows-Key auch aus Ihrer bestehenden Installation auslesen und speichern. Fragt Windows 10 dann bei der Installation nach, müssen Sie den Schlüssel einmalig eintippen. Windows 10 prüft dann den Key und sollte sich aktivieren. Programme wie MyKeyFinder übernehmen das Auslesen des Windows-Schlüssels.

Download: MyKeyFinder

Und ist das Ganze auch legal?

Windows 7 wird seit Anfang 2020 nicht mehr unterstützt.

Windows 7 wird seit Anfang 2020 nicht mehr unterstützt.

Bild: Microsoft

Lizenzrecht ist komplex und Microsoft trägt nicht gerade zur Vereinfachung bei. Das Gratis-Update wurde im Rahmen einer Marketing-Aktion für ein Jahr beworben, Jahre später funktioniert es technisch noch, offiziell ist die Aktion aber beendet. Für Microsoft wäre es leicht, die Updates zu verhindern. Das wird aber nicht gemacht, weil wohl das Ziel ist, so viele Nutzer wie möglich auf Windows 10 zu kriegen.

Was kann man jetzt hier ableiten? Microsoft duldet zumindest die Updates und immer wieder tauchen Beiträge in den Microsoft Support-Foren auf, in denen darauf verwiesen wird, dass dieser Weg gangbar ist. Ruft man aber bei Microsoft-Support an, ist die Antwort meist "Kaufen Sie sich eine Windows 10 Version".

Ein interessanter Punkt ist, dass Sie Ihr System zum Beispiel mit dem Windows 10 Update Assistenten, immerhin ein offizielles Microsoft-Werkzeug, ohne Nachfrage auf Windows 10 bringen können. Der Key wird einfach übernommen und die Lizenz umgebogen. Da der Assistent auch die Hardware-Tauglichkeit prüft, könnte man erwarten, dass er auch meckert, wenn die Lizenz nicht zum Update berechtigt. Das macht der Helfer aber nicht.

Unter dem Strich ein schönes Diskussionsthema für Juristen, weil es sich wohl um eine Grauzone handelt. Wer sich nicht lange theoretisch damit befassen will, macht das Update einfach. Alle anderen, die möglicherweise ein schlechtes Gewissen plagt, kaufen sich eine Lizenz bei Microsoft, denn auch die vergünstigten Lizenzen von Drittanbietern sind oft Gegenstand langwieriger Rechtsdiskussionen.

Zum Download: Das aktuelle Windows 10

Windows 10 kostenlos klappt auch 2023

Laut aktuellen Zahlen sind in Deutschland noch 6 von 100 Rechnern mit Windows 7 oder Windows 8 unterwegs. Erstaunlich, wenn man bedenkt, wie lange der Support für dieses Systeme schon abgelaufen ist. Die meisten dieser veralteten Installationen lassen sich gratis auf Windows 10 umstellen. Auch 2023 klappt nämlich das kostenlose Update für Nutzer von Windows 7 und auch für Nutzer von Windows 8.1 noch ohne Probleme.