Mit einer normalen Handzahnbürste kann man sich die Zähne ebenso gründlich reinigen wie mit einem elektrischen Modell. Aber das Schrubben der Zähne von Hand ist aufwendiger und verlangt mehr Disziplin.
Zudem schont die elektrische Zahnbürste das Zahnfleisch eher, weil viele mit der normalen Bürste zu kräftig ans Werk gehen und so das Zahnfleisch und die Zähne schädigen. Aus diesem Grund werden elektrische Zahnbürsten häufig vorgezogen.
Eines der guten Modelle kostet nur knapp 50 Franken
saldo hat acht häufig verkaufte elektrische Zahnbürsten getestet. Im Test vertreten sind zwei rotierende Bürsten und sechs schallaktive. In einer klinischen Studie mit 16 Testpersonen untersuchte das Ipi Institut in Stuttgart, wie gut die Zahnbürsten in der Lage sind, Plaque zu entfernen.
Ausserdem beurteilten Laborexperten und Testpersonen die Handhabung der Geräte. Im Labor wurde überdies unter dem Mikroskop festgestellt, ob die Borsten ordentlich abgerundet sind und wie lange der Akku durchhält (siehe unten «So wurde getestet»).
Fazit des Tests: Das Testurteil «gut» erreichen fünf der acht Zahnbürsten. Testsiegerin mit der besten Gesamtnote ist die Zahnbürste EW-DL 40 von Panasonic für knapp 170 Franken. Auch die teuren Schallzahnbürsten von Waterpik, Braun und Philips gehören zu den guten Modellen.
Überraschendstes Ergebnis: Die Rundkopfzahnbürste Braun Vitality Precision Clean kann mit den besten mithalten und erreicht ebenfalls ein gutes Gesamturteil, obwohl sie mit knapp 50 Franken deutlich weniger kostet als die Konkurrenz.
Der Test zeigte, dass sich der Zahnbelag mit allen Zahnbürsten gut entfernen lässt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich für eine Schallzahnbürste oder für eine Rundkopfzahnbürste entscheidet. Die Ergebnisse zeigen im Detail, dass Philips punkto Reinigungswirkung mit dem Modell Sonicare (Note 5,4) am besten ist. Am andern Ende der Skala liegt mit einer Note von 4,8 die Bürste Sonicpower von Trisa.
Handhabung: Panasonic erhielt die beste Teilnote
Nicht nur bei der Reinigung, auch bei der Handhabung muss eine Zahnbürste überzeugen. Das beste Gerät nützt nichts, wenn man damit nicht klarkommt. Hier hat den Testpersonen und den Laborexperten das Panasonic-Modell am besten gefallen.
Es erreichte eine Note von 5,2. Ebenfalls gut waren Oral-B Pulsonic, Oral-B Vitality Precision Clean, Waterpik und Philips. Lediglich als genügend beurteilten die Tester die Handhabung von Trisa Sonicpower, Candida Sonic und Trisa Impulse.
Die Borsten müssen möglichst glatte, runde Enden aufweisen, damit die Zähne sanft und schonend gereinigt werden können. Sind die Borsten spitz, ausgefranst oder scharfkantig, können sie das Zahnfleisch verletzen.
Wer eine scheuernde Zahnpasta verwendet, kann sogar den Zähnen selbst Schaden zufügen. Sehr gut abgerundet waren die Borsten der Waterpik-Zahnbürste. Gute Noten verteilten die Tester auch den Bürsten von Trisa Sonicpower, Oral-B Pulsonic, Panasonic, Oral-B Vitality Clean und Candida.
Ungenügend abgerundet waren die Borsten hingegen bei den Modellen Philips Sonicare und Trisa Impulse. Bei der Philips-Bürste war ein Grossteil der Borsten zu spitz und schräg abgeschert, bei der Trisa Impulse waren die Borstenenden ebenfalls zu spitz, zudem waren schweifförmige Reste zu erkennen.
Felix Fischbacher von Trisa hat keine Erklärung für den ungenügenden Wert: Trisa beobachte den Herstellungsprozess sehr genau und lege grossen Wert auf eine gute Abrundungsqualität.
Akku: Hält bei Philips Sonicare mit Abstand am längsten
Alle Bürsten im Test sind mit einem aufladbaren Akku ausgestattet. Die Laufzeit ist jedoch von Gerät zu Gerät sehr unterschiedlich. Will man die Zahnbürste auch in den Ferien benützen ohne die Ladestation mitzunehmen, lohnt sich ein Vergleich der Akkuleistung.
Am längsten hält der Akku des Philips-Geräts: Mit dieser Zahnbürste kann man sich über 60 Mal die Zähne putzen, bevor man sie aufladen muss. Deutlich weniger lang hält der Akku bei anderen Modellen:
Bei Oral-B Pulsonic etwa ist bereits nach 18 Durchgängen Schluss, bei Candida Sonic reicht der Akku nur gerade für 15 Mal Zähneputzen. Trisa stellt auch die Candida-Sonic-Zahnbürste der Migros her. Felix Fischbacher schreibt zum Thema Akkuleistung, dass interne Nachmessungen einen Wert von 20 Putzzyklen ergeben hätten.
Zwei Systeme: Schallaktiv oder oszillierend
Bei den elektrischen Zahnbürsten kann man zwischen zwei Systemen unterscheiden. Es gibt die sogenannt schallaktiven Zahnbürsten, sie tragen oft die Bezeichnung «sonic». Die Schallzahnbürsten haben einen länglichen, ovalen Bürstenkopf, welcher der Handzahnbürste nachempfunden ist.
Bei dieser Art schwingt der Bürstenkopf in einer hohen Frequenz. Die Borsten bewegen sich sehr schnell und entfernen so den Zahnbelag. Die Schallzahnbürste führt man im Mund auf und ab wie eine Handzahnbürste.
Die oszillierenden Bürsten erkennt man am kleinen, runden Bürstenkopf, der rotierende Bewegungen ausführt. Der Bürstenkopf ist langsam mit wenig Druck von Zahn zu Zahn zu führen. Wichtig: Wer Zahnfleischprobleme hat, sollte sich bei der Wahl der richtigen Bürste vom Zahnarzt beraten lassen.
Ob schallaktiv oder oszillierend: Bei beiden Zahnbürstentypen muss man die Bürstenköpfe nach zwei oder drei Monaten austauschen. Das kann ins Geld gehen, denn die Ersatzbürsten sind teuer (siehe Testtabelle im pdf-Artikel).
Spitzenreiter ist Philips, ein Bürstenkopf für das Sonicare-Gerät kostet Fr. 14.95. Deutlich günstiger, aber immer noch teuer sind die Ersatzbürsten für die Braun-Geräte für Fr. 8.20. Mit Fr. 8.95 Franken kosten die Ersatzbürsten für das Waterpik-Gerät ähnlich viel.
Eine Ersatzbürste für den Testsieger von Panasonic ist mit Fr. 6.45 günstiger. Vergleichsweise billig sind die Bürstenköpfe von Trisa Sonicpower: Sie kosten Fr. 3.45. Beim Kauf einer Zahnbürste sind also die Preise der Ersatzbürsten zu beachten: Je nach Gerät können hohe Folgekosten anfallen.
So wurde getestet
Das Ipi-Institut für Produktforschung und Information in Stuttgart (D) hat die acht Zahnbürsten im Auftrag von saldo geprüft.
Reinigungswirkung
In einer klinischen Prüfung mit 16 Probanden wurde untersucht, wie gut die Zahnbürsten Plaque entfernen. Die Testpersonen durften vor Testbeginn 24 Stunden die Zähne nicht putzen. Im Test ermittelte eine Zahnärztin den Plaque-Status mithilfe einer abfärbenden Lösung.
Danach putzten die Probanden genau zwei Minuten lang die Zähne. Anschliessend kontrollierte die Zahnmedizinerin wiederum den Plaque-Status. Jede Testperson benutzte alle Zahnbürsten. Für den Test bewertet wurde die durchschnittliche Reinigungswirkung bei allen Probanden.
Handhabung
Testpersonen sowie Laborexperten beurteilten die Gebrauchstauglichkeit der elektrischen Zahnbürsten anhand folgender Fragen:
- Wie handlich ist die Bürste beim Zähneputzen?
- Lassen sich die Zähne an schwer erreichbaren Stellen gut reinigen?
- Wie ist das Gefühl im Mund während des Putzens?
- Lässt sich das Gerät problemlos ein- und ausschalten?
- Vibriert die Bürste stark, wie laut ist sie?
- Sind der Griff und das Gewicht der Zahnbürste angenehm?
- Lassen sich die Bürstenköpfe einfach auswechseln?
- Sind die Zahnbürste und das Gerät leicht zu reinigen?
Borstenabrundung
Die Laborexperten prüften mit Hilfe eines Mikroskops, ob die Borsten ordentlich abgerundet sind. Sie sollten gleichmässig rund sein, um das Zahnfleisch zu schonen. Sie dürfen nicht abgeflacht, abgebrochen oder zu spitz sein.
Akkulaufzeit
Die Laborexperten haben gemessen, wie lange eine Akkuladung hält. Berechnet wurde, wie oft man sich die Zähne putzen kann, bevor der Akku neu geladen werden muss.