Der Bund kassierte in den letzten zehn Jahren 11,4 Milliarden Franken via Zollgebühren. Allein 2012 war es über eine Milliarde Franken, wie der Zollstatistik zu entnehmen ist.

Den Bund freuts, die Konsumenten weniger. Denn durch die Zollabgaben werden die Produkte verteuert, den höheren Preis zahlen die Kunden. Beispiel: Eine Sportartikelfirma importierte aus den USA 400 Kilogramm Winterkleider. Der Warenwert der Lieferung lag bei rund 14 000 Franken. Weil der Schweizer Zoll rund 560 Franken an Zöllen draufschlug, verteuerten sich die Kleider im Schnitt um 4 Prozent. Einzelne Produkte wurden bis zu 11 Prozent teurer.
 
Im Gegensatz zu  anderen Ländern erhebt die Schweiz Einfuhrzölle auf dem Bruttogewicht und nicht auf dem Warenwert. Folge: Auch bei sinkenden Warenpreisen bleibt die Zollbelastung gleich hoch. So betrug etwa der Importpreis für fünf Schals, die die Sport­artikelfirma bestellte, 40 Franken. Der Gewichtszoll belief sich auf Fr. 4.25. Auch wenn die Schals nur 20 Franken gekostet hätten, wäre die Zollbelastung gleich geblieben. «Mit 204 Millionen Franken war die Bekleidung jene Produktgruppe, die im Jahr 2011 am meisten Zölle einbrachte», hält der Schweizer Zoll in einer Analyse fest. Auch beim Import von Lebensmitteln verdient der Bund kräftig mit: Ein  Kilo Rindsfilet kann an der Grenze bis zu 25 Prozent teurer werden.


Unsoziale Besteuerung

2011 zahlten die Konsumenten 21,6 Milliarden Mehrwertsteuern und 1 Milliarde Zollabgaben – das sind fast 5 Milliarden mehr als die Einkommens- und Gewinnsteuern für den Bund.

Mehrwertsteuern und Zölle sind für Arm und Reich gleich hoch – und damit ­unsozial. Die direkte Bundessteuer hingegen entlastet untere Einkommen und holt das Geld vor allem bei Gutverdienern und beim Gewinn der Unternehmen.